15.11.2021
Novemberleuchten
Es ist kalt geworden. Die Menschen hüllen sich wieder in dicke Mäntel und Schals ein. Es ist früh dunkel.
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Es ist kalt geworden. Die Menschen hüllen sich wieder in dicke Mäntel und Schals ein. Es ist früh dunkel. Nun kommen wieder die Tage, an denen die Sonne wenig scheint und das Tageslicht abnimmt. Dazu kommt womöglich noch graues, nebelschweres, regnerisches Wetter. Eine Zeit, die angeblich depressiv macht. „Mir geht es da gar nicht gut“, sagen die Frauen im Frauenkreis. Außer Martina.
Blickwechsel
Für Martina ist es die schönste Jahreszeit. Sie betont immer wieder, wie sehr sie den Herbst liebt, und eben nicht nur die wenigen Sonnentage. Sie geht bei jedem Wetter nach draußen. Schließlich gibt es ja die entsprechende Kleidung. Aber noch schöner findet sie es, wenn sie zuhause ist und es dunkel wird. Dann schaut sie aus dem Fenster und freut sich über ihre schöne warme Stube. Sie kuschelt sich warm in eine Decke und sitzt gemütlich im Sessel. Ein heißer Tee, ein Buch und eine Kerze machen ihr Glück komplett. Wenn das Wetter so unfreundlich erscheint, dann genießt sie ihre kleine Wohnung besonders. Martina hat ein Herz für den Herbst.
Lebensnah
Nicht nur der November erscheint uns auf den ersten Blick unfreundlich. Auch manche Lebensabschnitte erscheinen uns grau und hoffnungslos. Manchmal muss man genauer hinsehen, so wie Martina, um das Schöne zu entdecken. Mir hat es in solchen Zeiten sehr geholfen, wenn ich versucht habe, jeden Tag etwas Gutes zu entdecken und Gott dafür Danke zu sagen. So ein Blickwechsel kann alles verändern. Und es gab tatsächlich immer etwas zum freuen, auch wenn die großen Probleme nicht so schnell zu lösen waren. Aber diese kleinen Inseln der Freude, die haben mich durch getragen.
Mit dem Herzen
Die Bibel fordert uns auf, weiter zu blicken. Gott hält mehr bereit, als unsere Augen wahrnehmen können. Entscheidend ist, was unser Herz füllt. Wonach es sich sehnt. Paulus lädt uns ein, unser Herz mit der Liebe Gottes zu füllen, unsere Gedanken darauf auszurichten. Das Licht der Liebe Gottes strahlt heller als jede Kerze, ist wärmer als jede Decke und hüllt mich in einen wunderbaren Frieden ein. Was gibt es besseres, als zu wissen, dass Gottes Liebe mich trägt? Worauf kann ich mich mehr verlassen, als auf seine Zusagen? Am Herzen Gottes ist der helle und warme Platz, an dem es mir gut geht und zwar nicht nur im November. An dunklen Tagen hilft es mir, wenn ich versuche in Worte zu fassen, wer Gott für mich ist. Ich stelle fest, dass meine Worte nicht ausreichen, er ist immer noch größer, herrlicher.
Zukunftsmusik
Da wächst meine Sehnsucht nach ihm und mein Blick wird geweitet. Der graue November, das oft schwierige Hier und Jetzt, das hat alles seine Zeit, aber es ist nicht alles. Einmal wird der große Tag kommen, an dem ich Jesus persönlich begegne. Dann werden wir nichts mehr fragen, so sagt es die Bibel. Das ist so gewiss, wie die Zweige am Apfelbaum jetzt schon die Knospen für das Frühjahr tragen. Vielleicht sollte ich mir mehr Zeit nehmen, um diese Zukunftsmusik zu hören.
Monatsspruch November
Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2 Thess 3,5 (L)
Von Margitta Rosenbaum