03.05.2021

Neues aus dem Arbeitskreis Frauen

Viele Leiterinnen möchten mehr Vernetzung und Inspiration, daher ist eine Leiterinnenkonferenz im Herbst 2021 geplant

Was macht die Arbeit unter Frauen im Rahmen der Evangelischen Allianz aus und was braucht sie? Mit diesen Fragen hat sich der Arbeitskreis Frauen im vergangenen Jahr beschäftigt und eine Umfrage erstellt.  Im Wesentlichen kam dabei der Wunsch nach Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Information zum Ausdruck. Der Arbeitskreis sieht sich dadurch bestärkt in dem Anliegen, eine Plattform für interessierte Frauen und vor allem Leiterinnen anzubieten. Eine Online-Konferenz und weitere Angebote über die Homepage des Arbeitskreises sollen dem gerecht werden. Wie die Umfrage ergab, sind Printmedien nur noch in geringem Maß (sieben Prozent) bei den Frauen gefragt. Dagegen werden Informationen auf digitalem Weg gerne angenommen und erbeten. Über zwei Drittel der Beteiligten gab eine missionarische Ausrichtung ihrer Arbeit an.  Fast alle Leiterinnen möchten, dass Frauen mit dem Glauben bekannt gemacht werden. 29 Prozent wünschen sich mehr soziales Engagement. 30 Prozent sehen ihre Aufgabe darin, besonders Christinnen zu ermutigen. Auch der Wunsch nach speziellen Angeboten für Singles und für unterschiedliche Altersgruppen wurde geäußert. Frauen lassen sich demnach eher zu besonderen Angeboten, die ein-bis viermal im Jahr stattfinden, einladen. Regelmäßigere Verpflichtungen sind häufig nicht erwünscht. 39 Prozent der Angebote für Frauen finden monatlich oder wöchentlich statt. Auch nach Hindernissen für das Engagement von Frauen wurde gefragt. Dabei wurde vor allem der Zeitfaktor genannt. Nicht nur Beruf und Familie fordern viel Zeit, sondern auch die Mitarbeit in Kirche oder Gemeinde und zu viele andere Termine. Das Image der Arbeit unter Frauen kam ebenfalls zur Sprache. Jüngere Frauen finden die Formen oft altmodisch und wünschen sich innovative Formen. Als weiteres Hindernis wurde die theologische Frage  genannt. Was sagt die Bibel zur Stellung der Frau und zu ihrer Mitarbeit in der Gemeinde? An der Umfrage hatten sich 141 Leiterinnen beteiligt, die im Durchschnitt 54 Jahre alt sind und aus zwölf verschiedenen Denominationen kommen.

Angebote über die Homepage

Um die Angebote für Frauen besser zu koordinieren, soll jetzt die Homepage des Arbeitskreises weiter zu einer Plattform ausgebaut werden, die den Wünschen der Frauen nach Vernetzung und Koordination nachkommt. Termine, Seminare, Informationen und Themen sollen dort zu finden sein. Besonders häufig wurde der Wunsch nach einer Referentinnenliste geäußert. Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann eine Adressliste nicht einfach online gestellt werden. Aber bei Bedarf gibt der Arbeitskreis Auskunft. Zudem könnten Referentinnen die Möglichkeit bekommen, sich mit ihren Themen selbst zu präsentieren. Eine Literaturliste soll auf Bücher mit relevanten Themen hinweisen. Die  Umfrage ermutigt auch, die Frauenfrage theologisch immer wieder zu beleuchten und Frauen zu ermutigen.

Online-Konferenz

„Lebe.Liebe.Leite.“ – unter diesem Motto findet am 15. und 16. Oktober die erste Online-Konferenz für Leiterinnen in der Frauenarbeit statt. Hauptrednerin wird Amanda Jackson sein, die Vorsitzende der Frauenkommission der Weltweiten Evangelischen Allianz. Sie ist Mitbegründerin von Rise in Strength, einem Netzwerk von internationalen christlichen Frauen in Leiterschaft. Sie möchte Frauen ermutigen, einen weiblichen Leitungsstil zu finden. Leiterschaft definiert sie mit den Stichworten „dienen und loslassen“. Sie verbindet das mit Jesu Aufforderung aus Matthäus 10,16: Klug sein, wie Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Sie bestärkt dazu, einen ganz persönlichen, authentischen Leitungsstil zu entwickeln. So hat sie es bei den Frauen der Bibel und für sich selbst entdeckt. Es kann nicht darum gehen, in der gleichen Art zu leiten, wie Männer es tun. Erst recht nicht geht es darum, erfolgreich und allumfassend begabt zu sein, so wie man es von säkularen Leitern erwartet. Der Glaube sollte einen Unterschied darin machen, wie jemand leitet.  Zum einen gelte es, wachsam zu sein und sich nicht von Macht oder Gier hinreißen zu lassen. Gerade im letzten Jahr gab es leider Berichte von Leitern, die große Fehler gemacht haben, gibt sie ihre Betroffenheit zu. Nicht nur Männer sind an dieser Stelle gefährdet. Als Christen sollten wir mit wesentlich mehr Hoffnung und viel mehr Demut an die Leitungsaufgaben heran gehen. Das Thema der Online-Konferenz „Lebe.Liebe.Leite“ will Amanda Jackson anhand verschiedener Frauen der Bibel entfalten. Hanna, die Mutter Samuels, ist für sie eine Schlüsselfigur. Aber auch im Römerbrief (Kapitel 16) und in der Ahnentafel Jesu findet sie spannende Hinweise für Frauen in Leitungspositionen.  Leiterschaft ist für sie vor allem mit der Bereitschaft zum Loslassen verbunden. Neben den Referaten von Amanda Jackson bietet die Leiterinnenkonferenz verschiedene Workshops an, die im Wesentlichen von den Mitgliedern des Arbeitskreises gestaltet werden. Folgende Themen sind geplant: „In Jesus „bleiben“, „Leiten in Schwachheit“, Deine Werte - deine Motivation“,  „Leitungsstil und Persönlichkeit“ u.a.

Anmeldung und weitere Informationen über www.frauen.ead.de.

Margitta Rosenbaum

Dieser und weitere spannende Artikel sind erstmals erschienen in dem EiNS-Magazin der Evangelischen Allianz in Deutschland: www.eins-magazin.ead.de