15.12.2023

Trost in schlafloser Nacht

Plötzlich kommt mir ein Satz aus "Stille Nacht" in den Sinn...

Heute Nacht liege ich lange wach.
So vieles geht mir durch den Kopf, beschäftigt mich und macht mir Angst und Sorgen.
Ich denke an Freunde, von denen ich weiß, dass sie mit schweren Krankheiten zu kämpfen haben.
Etliche Ehepaare fallen mir ein, die gerade durch tiefe Krisen gehen, wo das Miteinander so schwierig geworden ist.
Einige meiner Bekannten trauern, weil sie gerade einen lieben Menschen verloren haben.
Der Krieg in Israel erfüllt mein Herz mit großem Schmerz, haben wir doch dort im Heiligen Land Verwandte und zahlreiche Freunde.
Dazu kommt, dass dieser Monat mit vielen beruflichen Terminen eigentlich übervoll ist.
Wie eine schwere Decke legen sich all diese Dinge in dieser Nacht auf mich und halten mich vom Schlaf ab. Ich versuche zu beten, aber auch das lässt mich heute nicht zur Ruhe kommen.

Kaffee, Kerze, Küchentisch

Schließlich stehe ich auf. Ich koche mir einen Kaffee, zünde eine Kerze an und setze mich mit meiner Bibel an den Küchentisch. Noch bevor ich sie aufschlagen kann, kommt mir plötzlich ein Satz des bekannten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ in den Sinn: „Christ, der Retter ist da!“

Er ist ja da

Eine tiefe Freude und ein großer Frieden erfüllen mich auf einmal. Ja, das ist sie: Die Lösung, die Hilfe für all das, was mich gerade niederdrücken will. Ich mit meiner kleinen Kraft kann den Lieben, die es gerade schwer haben, nicht helfen. Ich kann auch keinen Frieden schaffen. Weder in der Welt, noch in meinem Umfeld. Wir alle brauchen IHN, Christus, den Retter. Und er ist ja da. Ganz nah. Er lebt sogar in meinem Herzen. Wie schnell vergesse ich das immer wieder und denke, dass ich mich um alles und jeden selbst kümmern muss. Wie wunderbar, dass mich heute morgen nach dieser schlaflosen Nacht dieses alte Weihnachtslied daran erinnert: „Christ, der Retter ist da. Christ, mein Retter ist da.“

Seinen Schultern ist nichts zu schwer

„Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter“ heisst es in Jesaja 9, Vers 5. Das, was mich niederdrücken will, darf ich (bildlich gesprochen) auf IHN, auf seine Schultern legen, in der Gewissheit, dass für IHN nichts zu schwer, ja nichts unmöglich ist. ER ist der Retter, ER wird sich um all die Menschen kümmern, die mir am Herzen liegen. Ich darf sie ganz getrost IHM anbefehlen. Voller Dankbarkeit und Freude starte ich in den neuen Tag. Ich wünsche mir, dass dieser Satz „Christ, der Retter ist da“ mich durch die Adventszeit begleitet. Und wer weiß, vielleicht kann ich auch dem einen oder anderen, dem ich in dieser Zeit begegne, damit Mut machen?

 

von Elisabeth Malessa