15.09.2022

Wandern

In diesem Jahr...

In diesem Jahr habe ich Wanderurlaub gemacht. Da ich auf unbekannten Wegen unterwegs war, habe ich mich von kleinen Markierungen leiten lassen, um am gewünschten Ziel anzukommen. Jeder kennt sie, die drei Streifen in weiß-grün-weiß, weiß-rot-weiß oder anderen Farben. Ich fand sie an allen Wegkreuzungen und mitten im Wald, auf Steinen, Pfählen und an Bäumen. Blieben sie längere Zeit aus und das Gelände war unwegsam, war es beunruhigend. Wie war ich dann erleichtert, wieder eine Markierung in der richtigen Farbe zu entdecken.

 

Kurs halten

Unser Leben ist auch oft wie eine Wanderung. Eine Zeit lang läuft es sich leicht, die Sonne lacht, der Weg ist gut sichtbar und eben. An anderen Tagen ist es steinig, geht steil bergauf und es ist ermüdend. Aber manchmal fallen tiefe Schatten über uns und wir durchqueren sprichwörtlich dunkle Täler.  Im Psalm 119 Vers 105 steht: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“ Eine wertvolle Zusage.

Ehrlich gesagt finde ich das Leben derzeit herausfordernd. Ständig sind wir umgeben von negativen Nachrichten, Unsicherheit und Verwirrung. Die Bibel spricht bei Orientierungslosigkeit und unguten Dingen auch von Finsternis. Wer im Dunklen wandert, ist besonders darauf angewiesen, dass etwas Licht den Weg erkennbar macht. So nehme ich die Zusagen der Bibel, lerne sie auswendig und spreche sie mir selbst zu.

 

Richtungsweisend

Aber viele in unserem Umfeld kennen diesen Schatz nicht.

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass wir Christen die einzige Bibel sind, die andere „lesen“.  Das klingt nicht nur herausfordernd, das ist es auch. Jesus sagt uns zu, Matthäus 5,14+16: „Ihr seid das Licht der Welt; ... so soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“

Ziel unseres Lebens soll also sein, dass Gott groß gemacht, verherrlicht wird.

Am Ende steht Gott selbst und sein Reich als Ziel unseres Laufs.

 

Zielführend

Bis dahin dürfen wir kleine Wegmarkierungen zeichnen, die auf ein größeres Ziel hinweisen.  Lasst uns Hoffnung hineinsprechen, wo Resignation sich breit macht, weil Gott unsere Hoffnung ist. Es gibt genügend Menschen, die beladen mit Sorgen und Zukunftängsten vor diesem Winter stehen. Und es gibt viele, die einsam und allein sind, traurig und ungesehen. Um der Liebe Gottes willen wollen wir nicht vergessen, den einen oder anderen mit einer kleinen Geste der Nächstenliebe zu überraschen: etwas Zeit, ein gutes Wort, eine Blume, Kuchen oder eine kleine Kerze....

Bedenken wir: Ein Weg wird erst durch viele Markierungen erkennbar.

Aber jedes einzelne Zeichen ermutigt sowohl Außenstehende, als auch diejenigen, die mit uns auf dem Weg sind. So stärken wir uns gegenseitig und bleiben auf Kurs.

 

Dank

Dankbar blicke ich zurück auf die kleinen Zeichen auf meinem eigenen Weg.

Da berührte mich ein Bibelvers besonders und in derselben Woche sprach mir genau diesen Vers eine Christin aus der Gemeinde zu. Insgeheim wünschte ich mir eine bestimmte Halskette, sprach aber nicht darüber. Unverhofft bekam ich genau diese Kette von einer Freundin geschenkt.  Im April hatte ich mich für einen Kurs für seelsorgliche Praxis und Gemeindearbeit angemeldet. Als dann die Termine feststanden, war ich sehr verunsichert. Er fand immer am Dienstag statt. Dienstags war ich für das Basteln im Rahmen einer Kinderstunde bei Roma-Kindern verantwortlich. Das war mir wichtig. Ich begann den Kurs und er endete grundsätzlich eine Stunde früher als angegeben. So war ich immer pünktlich zur Kinderstunde da.

Ich danke Gott und danke allen, die sich von IHM gebrauchen lassen, damit solche Zeichen Realität werden.

Simone Küffner