15.01.2022

Unbegrenzte Einladung

Niemand von uns mag es, etwas zu wollen oder zu brauchen...

Willkommen sein

Niemand von uns mag es, etwas zu wollen oder zu brauchen und dann vor verschlossener Tür zu stehen. Wie einladend wirkt hingegen das freundliches Schild „offen“ – so wie auf diesem Bild. Eine unsichtbare Schrift scheint zu ergänzen: „Bitte komm herein!“. Schon aus Neugier verlockt es mich, durch diese Tür zu gehen. Was wird dahinter sein?

Der Bibelvers für das neu begonnene Jahr hat für mich Ähnlichkeiten mit einer solchen Tür.

„Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6, 37)

Jesus, der von sich selbst sagte: „Ich bin die Tür“, ist gleichzeitig das Gesicht dieser Tür, das Aushängeschild. Abweisen war nicht seine Art. Und auch nicht seine Mission – ganz im Gegenteil. Jesus suchte immer Wege und Möglichkeiten, Kontakt zu Menschen aufzunehmen, ihnen eine 1:1 Begegnung zu schenken und damit ihr Leben zu verändern. Das Gleiche tut er bis heute. Auf andere Weise als damals im Land Israel. Doch die Begegnung mit Jesus ist nicht weniger lebensverändernd.

Offene Türen einrennen

Jesus plant keine geschlossene Veranstaltung. Zutritt ist nicht nur für autorisierte Personen gestattet. Es gibt keinen Türsteher, keine Einlassbegrenzung, nicht einmal Papiernummern, welche die Abfertigungsreihenfolge regeln. Was wir aus schmerzlichen Erfahrungen kennen, wird bei Jesus entkräftet. Bei ihm werden wir „offene Türen einrennen“, wie man so schön sagt, wenn es gar keinen Widerstand gibt. Der Widerstand liegt höchstens bei uns selbst. Doch das muss nicht so bleiben, wenn die Einladung längst ausgesprochen wurde.

Die Einladung steht im Raum

Du hast bestimmt schon exklusive Einladungen in Deinem Leben erhalten. Das gab Dir das Signal: Du gehörst zu den Personen, die willkommen sind. Ein Hauch von Wertschätzung und Interesse an Deiner Person wehte aus der Einladung – ob Geburtstagsfeier oder Empfang. Doch zuerst steht die Einladung nur im Raum. Sie an die Pinnwand zu klemmen ist noch längst nicht alles. Bis Du losgehst bleibt sie nur eine Option. Zur echten Erfahrung wird diese Einladung erst, wenn Du Dich tatsächlich in Bewegung setzt. So ging es mir als junge Krankenschwesternschülerin.

Seit Monaten lebte ich in der Großstadt Dresden. Als ich ersten Mal von einem „echten Dresdner“ zu seiner Geburtstagsfeier nach Hause eingeladen wurde, fühlte sich das erhebend an. Mit freudiger Erwartung nahm ich die Einladung des jungen Mannes, den ich aus unserer christlichen Jugendgruppe kannte, an. Als es soweit war, machte ich mich auf den Weg und drückte mit leichtem Herzklopfen bei der entsprechenden Hausnummer den Klingelknopf. Schließlich musste ich nur noch durch die Tür gehen, die mir bereitwillig geöffnet wurde. Damit fing behutsam eine völlig neue Erfahrung an, denn das Geburtstagskind war Johannes. Seit 33 Jahren ist er nun schon mein Ehemann.

Eine neue Geschichte kann beginnen

Gar nicht auszudenken, wie schade es gewesen wäre, diese Einladung zu ignorieren. Oder mich nicht getraut zu haben… Ich sagte es schon, die Einladung wird erst zur Erfahrung, wenn wir losgehen. Das kann unserer Lebensgeschichte die entscheidende Wendung geben. Jesus verpflichtet sich, dass seine Einladung echt ist. Persönlich. Ohne Verfallsdatum. Begreifen können wir es nie, wie Jesus es bewerkstelligt: punktgenau und individuell auf Menschen und ihre Not einzugehen. Ihre Fragen zu hören. Und dann erlösend und befreiend zu handeln. Ich höre ihn sagen:

„Komm näher.“
„Schön, dass Du da bist.“
„Was erhoffst Du von mir?“
„Deine Last darfst Du hier abstellen. Ich kümmere mich darum.“
„Lass uns schauen, wie Du Dein Leben im Vertrauen auf den himmlischen Vater zukünftig gestalten kannst.“

Jesus Christus hat unendliche Kapazitäten an Liebe und Erlösungskraft. Wenn Du Dich darauf einlässt, wirst Du es im Jahr 2022 wieder neu erfahren. Oder auch zum allerersten Mal. Nimm Deinen Kummer und die Enttäuschungen der letzten Monate einfach mit zu ihm. Die Tür ist offen.

Von Christina Ott.