15.02.2021

Nähe...trotz Distanz

Wenn du mich vor einem Jahr gefragt hättest

Wenn du mich vor einem Jahr gefragt hättest, was mein Herz erfreut, ich hätte geantwortet: „Ich liebe es, mich mit einem Buch und einer großen Tasse heißer Schokolade in die Sofaecke zu kuscheln oder einen Spaziergang hoch auf die umliegenden Berge zu unternehmen, um die Natur, und als Krönung den fantastischen Blick ins Tal zu genießen...“

Ja, das alles mag ich noch immer. Aber heute würde ich dir sagen: „Ich möchte wieder einmal mit Freunden bis in die Nacht zusammensitzen und erzählen, möchte die Gespräche beim Kirchencafé genießen, ich sehne mich nach den Gebetsrunden und den Umarmungen, ich möchte diese Nähe wieder erleben.“

Alles das gehörte so selbstverständlich zu meinem Leben. Heute, wo vieles nicht mehr möglich ist, bemerke ich, wie wichtig es für mich war. So ist es oft. Wie kostbar etwas ist, bemerken wir erst, wenn wir es verloren haben.

 

Erinnerungen an Gottes Nähe

2014 war die Jahreslosung: „Gott nahe zu sein, ist mein Glück“ Ps. 73,28.

Diese Nähe möchte ich auf keinen Fall verlieren. Liebgewordene Bilder und Bibelverse dekorieren meine Wohnung und mein Büro. Sie erinnern mich: „Gott ist da.“ Verheißungen sprechen mir zu, dass ER größer ist als alle Umstände. Bilder helfen mir, meinen Blick immer wieder auf Jesus auszurichten und schenken mir Perspektive. Bibelverse erinnern mich an SEINE Treue. Und manchmal vergewissere ich mich: „Gott, bist DU hier?“ Und ER schickt mir oft genau in diesem Moment einen blitzenden Sonnenstrahl durch die Wolkendecke oder mal ein Schneegestöber lustig tanzender, weißer Flocken, ein anderes Mal durchströmt mich plötzlich eine innere Freude und Leichtigkeit, gänzlich ohne einen äußeren Anlass. „Danke Gott, für all deine liebevollen Geschenke und danke, dass DU da bist, dass DU mir nah bist.“

Lebenszeichen weitergeben

Und so will ich es anderen auch zeigen, dass ich noch da bin. Das geht mit kleinen Gesten:  Mal gebe ich eine hübsche Karte weiter, mal einen handgeschriebenen Bibelvers, ich rufe an oder verschenke hübsch verpackte Köstlichkeiten aus meiner Küche. „Gott, hast DU genausoviel Freude, wenn DU mich überrascht, wie ich, wenn ich diese kleinen Geschenke vorbereite und weitergebe?“

Sehnsucht

Ich spüre in diesem Jahr, dass ich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich von Winterkälte umgeben bin. Und so sehne ich mich nach den warmen Sonnenstrahlen, lauen Sommerabenden mit Freunden und ganz besonders danach, wieder miteinander zu lachen. Lachen hat so etwas Befreiendes. Es ist ansteckend im positiven Sinn. Erinnerst du dich noch, dass es auch Gutes gibt, das ansteckend wirkt? Ich bete und hoffe, dass wir bald einander wieder lächeln sehen, Lachen hören und uns in die Arme schließen können.

„Und Jesus, wenn meine Zeit gekommen ist, dann will ich mich auf dein Lächeln und deine liebenden Arme freuen.“

 

Simone Küffner